VOEB: Fehlwürfe im Biomüll vermeiden!

Öffentlichkeitsarbeit

Presseaussendung

Wien, 24. April 2024 –Rund 60 Prozent der Österreicher:innen trennen laut einer VOEB-Umfrage ihren Biomüll. Das ist wichtig, denn in ihm steckt viel Potenzial. Aus den organischen Abfällen können hochwertige Erde oder Kompost gewonnen werden – und dieser lässt sich in der Landwirtschaft oder als Dünger zur Bodenverbesserung einsetzen. Umso dringlicher ist es, in der Braunen Tonne ausschließlich Abfälle zu entsorgen, die auch dort hingehören. Verpackungsmaterial hat im Biomüll nichts verloren. Die häufigsten Fehlwürfe seien Plastiksackerl, Zigaretten, verdorbene Lebensmittel in Plastikverpackungen, Kaffeekapseln, Windeln, Tierstreu oder Watte, wie zahlreiche VOEB-Mitgliedsbetriebe berichten. Der Verband ruft daher die Bevölkerung dazu auf, ihre Lebensmittelabfälle korrekt zu trennen und auf Störstoffe achtzugeben. „Die Lebensmittelabfälle, die wir wegwerfen, bilden die Grundlage für die Landwirtschaft und fruchtbare Böden, indem sie kompostiert oder als Dünger wieder eingesetzt werden. Deshalb gilt: Nur organische Abfälle wie Obst- und Gemüsereste, Grünschnitt oder pflanzliche Speisereste gehören in den Biomüll. Bitte kein Fleisch, keine Knochen oder andere nicht kompostierbare Stoffe in die Braune Tonne geben“, rät Gabriele Jüly, Präsidentin des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe.

Kuriose Funde erschweren Kompostierung

Sogenannte Störstoffe sind für die spätere Wiederverwertung des Biomülls äußerst problematisch: Recyclinganlagen berichten über kuriose Funde, wie etwa Kinderspielzeug, Gartenscheren oder sogar Motorradhelme. Neue Technologien, wie künstliche Intelligenz, und moderne Anlagen erkennen zwar diese Störstoffe und entfernen sie noch vor dem Recyclingprozess. Diese finden jedoch nicht flächendeckend Anwendung. Damit verursachen Fehlwürfe jedoch Probleme; sie können Schäden in der Anlage anrichten und die Qualität von Kompost und Erde mindern. Die Gründe für falsche Entsorgung seien Unachtsamkeit, Unwissenheit oder Bequemlichkeit. Das bestätigen auch die Ergebnisse einer VOEB-Umfrage: Nur rund die Hälfte der Österreicher:innen weiß sicher, welche Lebensmittel in der Biotonne entsorgt werden dürfen. Hinzu kommen unterschiedliche regionale Sammelregeln in den Bundesländern - es empfiehlt sich daher, sich in der eigenen Gemeinde darüber zu informieren. Eine weitere Hilfestellung bietet das Klimaschutzministerium mit dem Abfall Trenn-ABC.

Nicht alle Bio-Kunststoffsackerl sind biologisch abbaubar

Als bekannter Störstoff gelten Kunststoffsackerl. Diese findet man als herkömmliche Müllsackerl oder in der Gemüseabteilung im Handel. „Bio-Kunststoffsackerl unterscheiden sich in biobasiert, kompostierbar oder biologisch abbaubar. Viele dieser Kennzeichnungen sind irreführend und der Unterschied ist für den:die Konsument:in auf den ersten Blick nicht ersichtlich“, erklärt Jüly. Landen vermeintlich biologisch abbaubare Kunststoffe, darunter auch Kaffeepads, im Kompost, müssen sie aufwändig abgesiebt oder über sogenannte Windsichter ausgeblasen werden. Es erkennen derzeit weder Sensoren noch die Mitarbeiter:innen auf den ersten Blick, ob es sich um tatsächlich kompostierbare Biokunststoffe handelt. Für viele Anlagenbetreiber:innen sind Biokunststoffe daher mit großem Aufwand verbunden. VOEB Präsidentin Gabriele Jüly rät: „Biokunststoffsackerl gehören nicht in den Biomüll oder in die Braune Tonne. Auch wenn sich viele der Sackerl zersetzen, bleiben dennoch Reststoffe übrig, die aufwändig abgesiebt werden müssen. In den Kompostieranlagen wird in Zyklen Kompost hergestellt, die derzeit noch zu kurz für einen vollständigen Abbau von Biokunststoffen sind – und kleinste Rückstände mindern dann die Qualität des Endprodukts.“

Europäische Norm für Bio-Kunststoffe

Der VOEB und der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) haben für strengere Kriterien im Umgang mit Biokunststoffen plädiert. Dieser gemeinsame Vorschlag wird nun im Rahmen der EU-Verpackungsverordnung umgesetzt. Die sogenannte PPWR sieht vor, dass kompostierbare Kunststoffverpackungen der europäischen Norm entsprechen müssen. Diese bestimmt, welche Eigenschaften eine Verpackung haben muss, um als „biologisch abbaubar” oder „kompostierbar” zu gelten. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Verpackungen, wie beispielsweise kompostierbare Teebeutel und Kaffeekapseln, auch tatsächlich in den biologischen Behandlungsanlagen rückstandslos zu Kompost verarbeitet werden können.

Details zur Umfrage: Marketagent-Umfrage mit 1.000 Österreicher:innen zum Thema „Abfall & Umwelt“ von August bis September 2023

Über den VOEB:
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Abfall- und Ressourcenwirtschaftsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 250 Mitgliedsunternehmen und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten österreichischen Abfallwirtschaftsbetriebe. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter:innen, entsorgt und verwertet rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.

Rückfragen:
Veronika Wüster - Geschäftsführerin VOEB
Tel.: +43 1 713 02 53
E-Mail: wuester(at)voeb.at
Website: www.voeb.at

Axel Zuschmann
Ecker & Partner Öffentlichkeitsarbeit und Public Affairs GmbH
Tel.: +43 699 10100 892
E-Mail: a.zuschmann(at)eup.at

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