Studie: Österreicher befürworten Mülltrennung

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STUDIE: ÖSTERREICHER BEFÜRWORTEN MÜLLTRENNUNG

91 Prozent der Österreicher sprechen sich in einer aktuellen Studie für die getrennte Sammlung von Abfall aus, 80 Prozent sortieren gewissenhaft ihren Müll. So erreicht Österreich bereits heute die Recycling-Quoten für Papier, Glas und Metall. Um auch die Kunststoffrecycling-Quote bis 2025 zu schaffen, empfiehlt der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) die Stärkung und vor allem österreichweite Vereinheitlichung der getrennten Sammlung – statt der Einführung kostspieliger Insellösungen wie eines Pfandes auf PET-Flaschen.

Wien, 15. September 2020 - Die getrennte Sammlung von Abfall ist unter Österreichern besonders beliebt und angesehen: Mülltrennung sei richtig und wichtig (91% Zustimmung), wird zu Hause gewissenhaft und sorgfältig umgesetzt (81%) und sei in den letzten Jahren wichtiger geworden (67%). Mit der vor rund 30 Jahren eingeführten Mülltrennung (Papier schon seit 1964, Glas seit 1977) war Österreich Vorreiter in Sachen Wiederverwertung von Abfall. Einzig das Kunststoffrecycling muss aufgrund der angestrebten EU-Quoten bis 2025 verdoppelt werden, und zwar von 75.000 auf 150.000 Tonnen. Um dieses Ziel zu erreichen, fordert der VOEB die getrennte Sammlung zu stärken und in allen Bundesländern zu vereinheitlichen. „Das System bewährt sich seit Jahrzehnten. Wenn wir es weiter ausbauen, in der Öffentlichkeit intensiver kommunizieren und österreichweit vereinheitlichen lösen wir das Problem mit dem Plastikmüll mit einem Schlag, denn so sammeln wir jede Art von Kunststoffabfall. Und sparen uns die Einführung neuer, kostspieliger Einweg-Pfandsysteme, die nur PET-Flaschen erfassen“, ist Gaby Jüly, Präsidentin des VOEB überzeugt. In der repräsentativen Studie im Auftrag des VOEB befragte marketagent.com 500 Österreicherinnen und Österreicher im August 2020 zum Thema Abfall.

Tirol, Vorarlberg und Burgenland erreichen bereits jetzt die Quote für PET-Flaschen
Ein weiteres EU-Ziel, das Sammeln 90 Prozent aller im Umlauf gebrachten PET-Flaschen, wird in drei Bundesländern dank der getrennten Sammlung bereits heute erreicht. „Wieso soll in diesen Bundesländern nun ein Pfand auf PET-Flaschen eingehoben werden? Das ist absurd. Und zeigt ganz klar: Mit der getrennten Sammlung schaffen wir auch die Sammelquote für PET-Flaschen in ganz Österreich.“ PET-Flaschen machen nur einen minimalen Teil vom heutigen Plastikmüll aus, 95 Prozent der Kunststoffabfälle werden damit nicht erfasst. Jüly: „Die aktuelle Debatte um die Einführung eines Pfandsystems geht an dem eigentlichen Problem vorbei: der Sammlung und Wiederverwertung aller Kunststoffabfälle. Das wird komplett ausgeklammert und nicht diskutiert.“ Auch der Vergleich mit anderen europäischen Ländern, die ein Pfandsystem eingeführt haben, hinkt: Denn die meisten haben gar keine getrennte Sammlung, daher auch keine andere Möglichkeit, Kunststoffabfall sortenrein zu sammeln. Vielmehr hat erst vor kurzem die Schweizer Regierung die Einführung eines Pfands abgelehnt, und will weiterhin mit der getrennten Sammlung die hohe Sammelquote erreichen.

Wohin mit recyceltem Kunststoff?
Eine weitere, enorme Herausforderung für die Abfallwirtschaft ist die Frage, was mit dem recycelten Kunststoff passiert. Auch hier vermisst der VOEB klare Lösungsansätze der Politik. „Kunststoffrecycling macht nur Sinn, wenn es auch einen Absatzmarkt dafür gibt. Viele europäische Länder setzen bereits heute 30 Prozent recyceltes Material für die Produktion neuer Kunststoffprodukte ein – in Österreich nur 10 Prozent! Hier muss die Politik dringend ansetzen und einen verpflichtenden Einsatz von recyceltem Kunststoff in der industriellen Produktion einführen. Wenn sich die Politik die Verdoppelung des Kunststoffrecyclings zum Ziel setzt, müssen dafür auch die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden“, so Jüly. Die österreichischen Entsorgungsbetriebe fordern schon seit Jahren Rechtssicherheit, um langfristige Investitionen zu planen. Nur mit einer allumfassenden Lösung, an der alle Partner beteiligt sind, kann Kunststoffrecycling langfristig gelingen.

Über den VOEB:
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Abfallwirtschaftsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 250 Mitgliedsunternehmen und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten Abfall- und Ressourcenwirtschaft. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter, entsorgt rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.

Rückfragen:
Mag. Daisy Kroker - Geschäftsführerin VOEB
Tel.: (01) 713 02 53
E-Mail: kroker@voeb.at
Website: www.voeb.at

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