Kärnten ist Vorreiter beim Kunststoff-Recycling

Öffentlichkeitsarbeit

Presseaussendung/Medienclippings

Kärnten, 11. Mai 2023 – Die Kärntner Abfallwirtschaft zieht Bilanz. Trotz steigender Anforderungen an die stark regulierte Branche konnte die Sammlung und Verwertung von Abfall weiter optimiert werden, bestätigt der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB). Das sei massiven Investitionen in neue Sortierungstechnologien und Digitalisierungsmaßnahmen zu verdanken, so die Expert:innen. Insbesondere beim Recycling von Kunststoffen gehören Kärntner Betriebe zu den europäischen Vorreitern. Aktuell produzieren die Kärntner:innen jedes Jahr knapp 100.000 t Siedlungsabfälle, das sind umgerechnet 177 kg Restmüll pro Person*. Im Bundesvergleich ist das viel: Nur die Wiener:innen verursachen mehr Restmüll (276 kg pro Kopf), vorbildhaft sind die Vorarlberger:innen mit nur 75 kg Abfall je Einwohner:in. Um die heimischen Recyclingziele zu erreichen, ruft die Branche alle Kärntner:innen dazu auf, Abfall so gut wie möglich zu vermeiden und noch besser zu trennen.

Nur getrennte Altstoffe können recycelt werden

Bei der Sammlung von Altstoffen aus der Haushaltssammlung liegt die Kärntner Bevölkerung mit 166 kg pro Kopf (gesamt 93.000 t) unter dem österreichweiten Durschnitt von 174 kg*und belegt auch hier nur den vorletzten Platz. Es könnten also deutlich mehr Papier, Glas- und Metall-Verpackungen, Alttextilien, Leichtverpackungen und Altholz gesammelt und dem Recycling zugeführt werden. Das schone Ressourcen und schütze die Umwelt. Zahlreiche Kampagnen und Initiativen im Land Kärnten rufen bereits dazu auf, Abfall zu vermeiden und besser zu trennen. So soll das Bewusstsein für Abfall als wichtigen Rohstofflieferanten gestärkt werden.

Abfall ist Rohstoff für die Wirtschaft

„Wenn Verpackungen getrennt gesammelt werden, können unsere Kärntner Recyclingbetriebe daraus kostbare Sekundärrohstoffe entwickeln. Landen jedoch Altstoffe im Restmüll, sind sie für das spätere Recycling verloren“, erklärt Oskar Preinig, VOEB-Regionalvorstand in Kärnten. Getrennte Abfallsammlung sei für die Kreislaufwirtschaft daher essenziell. „Unsere recycelten Wertstoffe werden von der Industrie für neue Verpackungen oder Produkte eingesetzt. Jeder korrekt getrennte Altstoff ist somit ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz.“

Kreislaufwirtschaft schafft Arbeitsplätze und lokale Wertschöpfung

Bei der VOEB Regionaltagung wurde auch die Zukunft der Branche diskutiert. Ein wichtiger Impuls sei die einheitliche Verpackungssammlung, die seit Jänner in Kärnten umgesetzt wird. Die Bilanz der Kärntner Abfallwirtschaftsverbände zeigt, dass die Sammelumstellung wirkt: Im ersten Quartal 2023 haben die Kärntner:innen um 12 Prozent mehr an Leichtverpackungen aus Kunststoff und Metall gesammelt. In den Regionen Kärnten, Villach und Völkermark-St.Veit, wo zuvor nur Metallverpackung und Plastikflaschen gesammelt wurden, konnte sogar ein Sammelplus von 20 Prozent erreicht werden.
„Das freut uns sehr, denn wir brauchen dringend höhere Recyclingquoten bei Kunststoff, um die entsprechenden EU-Recyclingziele zu erreichen“, erklärt Preinig.  „Die Recyclingwirtschaft ist ein wichtiges Wirtschaftsstandbein für Kärnten. 20 VOEB-Mitgliedsunternehmen stellen die idealen Weichen für die Kreislaufwirtschaft, schaffen Arbeitsplätze und bringen lokale Wertschöpfung ins Bundesland.“ Dank dem lokalen Know-how und Investitionen in Digitalisierung und moderne Anlagen hat sich die Region als Cluster für das Kunststoff-Recycling erfolgreich etabliert.

Besuch von Steinbeis PolyVert

Bei der Regionaltagung wurde der Kärntner Hidden Champion Steinbeis PolyVert in Völkermarkt besichtigt, der zuletzt massiv in den Ausbau des Standorts und moderne Sortier- und Recyclinganlagen investiert hat. Die Teilnehmer:innen wurden dort über Recyclinglösungen für Kunststoffe und die Produktion von Kunststoffgranulaten zur Wiederverwendung in der Industrie  informiert. Geschäftsführer André Aßmann führte durch die neuen Anlagen. Anschließend ging es zur Regionaltagung zum Kärntner Familienunternehmen Gojer, einem der zentralen Entsorgungsbetriebe in Kärnten.

*Quelle: Bundesabfallwirtschaftsplan 2023, Teil 1, S. 139 (Tabelle 73) und S.134 (Tabelle 70) https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/abfall/aws/bundes_awp/bawp2023.html

Übersicht: Die Mitgliedsbetriebe des VOEB in Kärnten

Bilder, Abdruck honorarfrei © VOEB

Bild: Im Rahmen der Regionaltagung Kärnten besuchten Mitglieder des VOEB den Kunststoffrecycler Steinbeis PolyVert in Völkermarkt.

Über den VOEB:

Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Abfall- und Ressourcenwirtschaftsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 250 Mitgliedsunternehmen (44 in der Steiermark) und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten österreichischen Abfallwirtschaftsbetriebe. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter, entsorgt rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.
www.voeb.at

Rückfragen:
Mag. Daisy Kroker - Geschäftsführerin VOEB
Tel.: (01) 713 02 53
E-Mail: kroker@voeb.at
Website: www.voeb.at

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