Bauschutt, Asbest & Co - sicher gelagert in Deponien

Öffentlichkeitsarbeit

BAUSCHUTT, ASBEST & CO – SICHER GELAGERT IN DEPONIEN

Faktencheck: Faktencheck: Die steirischen Abfallentsorger sorgen dafür, dass Abfall vermieden, gesammelt, recycelt, verwertet – und wenn nicht anders möglich: deponiert wird. So wird sichergestellt, dass nicht-recycelbare Bauabfälle nicht in den Wertstoffkreislauf zurückkommen. Durch den gezielten Rückbau, insbesondere von Bauwerken aus den 70er und 80er Jahren, ist die Sicherstellung von Deponiekapazitäten in der Steiermark notwendig.

Graz, 21. Februar 2020 – Deponien sind sichere Orte für Abfälle, die nicht recycelt werden können oder zu gefährlich sind, um im Wertstoffkreislauf erhalten zu bleiben. So einfach das klingt, so groß scheinen die Sorgen zu sein, wenn es in der öffentlichen Diskussion um Deponien geht. Tatsache ist: Die Abfallentsorger verfolgen eine klare Zielsetzung (Stichwort Abfallhierarchie), nämlich Abfall vermeiden, sammeln, recyceln, verwerten – und wenn nicht anders möglich: deponieren. Letzteres trifft sowohl auf ungefährliche, aber nicht weiter verwertbare Abfälle wie Erdaushub oder Baurestmassen, als auch auf gefährliche Reststoffe zu. Rund sechs Prozent aller gefährlichen Abfälle müssen deponiert werden, damit eventuelle Schadstoffe nicht in den Wertstoffkreislauf zurückkommen. Dazu gehört auch Asbest: Ein in vielen Gesteinen natürlich vorkommendes Mineral, das bei korrekter Lagerung in Deponien völlig ungefährlich ist.

Gefährliche Abfälle in Österreich
Im Jahr 2017 wurden in Österreich rund 1,3 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle erzeugt1). Sie fallen in privaten Haushalten an, wie Altfarben, Altöle, Batterien oder Chemikalienreste, die relevantesten Mengen stammen allerdings aus Gewerbe und Industrie. Insgesamt machen gefährliche Abfälle rund zwei Prozent des gesamten Abfallaufkommens aus. Davon macht Asbestzement rund fünf Prozent aus bzw. 66.000 Tonnen. Was mit diesen gefährlichen Abfällen passieren darf, ist rechtlich genau geregelt: Sie müssen in eigens dafür genehmigten Anlagen behandelt oder in Deponien beseitigt werden. So wurden in Österreich 27 Prozent der gefährlichen Abfälle recycelt, 24 Prozent so behandelt, dass der Abfall keine gefährlichen Eigenschaften mehr aufwies, 16 Prozent thermisch behandelt und 6 Prozent deponiert.

Strenge EU-Deponie-Richtlinie
Auch die Deponierung von Abfällen unterliegt strengen rechtlichen Vorgaben: Die EU-Deponie-Richtlinie, die auch für Österreich gilt, legt genau fest, welche Abfälle zulässig sind, wann eine Vorbehandlung erforderlich ist oder mit welcher Technik heikle Stoffe abgedichtet werden müssen. So werden negative Auswirkungen auf Menschen und Umwelt ausgeschlossen. Hans Roth, Präsident des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe, erklärt: „Unsere Betriebe sorgen jeden Tag dafür, dass Abfall korrekt recycelt oder deponiert wird. Aufgrund zahlreicher Innovationen gibt es zum Glück immer weniger Produkte, die am Ende ihres Lebenszyklus deponiert werden müssen. Für alle noch bestehenden ist die Deponie jedenfalls ein Ort, an dem sie sicher und dauerhaft gelagert werden können.“

Wohin mit dem Asbest der 70er und 80er Jahre?
Asbest war früher in vielen Produkten, wie zum Beispiel Eternit, Bodenbelägen oder Nachtspeicheröfen in Gebrauch. Vor allem bei der Sanierung von Häusern aus den 1970er und 1980er Jahren fällt es nun als Abfall an – und muss entsorgt werden. Derzeit gibt es keine andere Möglichkeit, als Asbest auf gesicherten Deponien zu beseitigen. Korrekt deponiert ist Asbest völlig ungefährlich. Gefahr besteht nur, wenn Asbestabfälle eingeatmet werden. Höchste Auflagen sorgen dafür, dass während der Entsorgungskette kein Risiko für Mensch und Umwelt entsteht.

Bevölkerung informieren statt verunsichern
Daniela Müller-Mezin, Obfrau der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der WKO Steiermark, fordert: „Der Bevölkerung muss klar gemacht werden, was Asbestabfälle sind und wie man richtig damit umgeht. Die Entsorgungsbetriebe kümmern sich um eine fachgerechte Entsorgung dieser Abfälle und können mit ihrem Fachwissen den Kunden optimal beraten und betreuen. Sie sorgen dafür, dass Asbestabfälle in genehmigten Deponien endgelagert werden. Experten haben in facheinschlägigen Gesetzestexten festgelegt, wie man mit Asbestabfällen umzugehen hat. Die Bevölkerung kann sicher sein, dass fachgerecht mit gefährlichen Abfällen umgegangen wird!“

Nur in Deponien ist Asbest unschädlich
Thomas Kaspar, Sachverständiger für Abbruch und Recycling, erklärt: „Wenn Asbest einmal auf einer Deponie angelangt ist, ist die Gefahr gebannt. Die Gefährlichkeit von Asbest liegt ausschließlich in der Freisetzung von Asbestfasern bzw. beim Einatmen derselben. Das heißt: Augenmerk auf Asbest in Gebäuden muss während des Betriebs, des Umbaus und selbstverständlich vor und beim Abbruch eines Gebäudes gelegt werden. Dabei sind Asbestmaterialien so zu behandeln, dass keine Fasern emittiert werden können, dann sind sie entsprechend luftdicht zu verpacken und auf einem Asbestkompartiment zu deponieren und abzudecken. Dort sind sie unschädlich und können ihr Gefährdungspotential nicht mehr entfalten. Unsere Deponiebetreiber, gemeinsam mit unseren Abfallbehörden und Deponieaufsichtsorganen sind der Garant dafür.“

Auch Gesellschaft muss für Abfall Verantwortung übernehmen
„Die Entsorgungswirtschaft ist der Problemlöser, nicht das Problem!“ bestätigt Professor Roland Pomberger von der Montanuniversität Leoben. „Denn letztlich gilt bei Asbest: Zurück unter die Erde, wo es herkommt und keinen Schaden anrichten kann.“ Konkret werden Asbestabfälle, wie zum Beispiel Asbestzementplatten, als Ganzes vom Dach entfernt, in staubdichte „Big-Bags“ zur Deponie gebracht und dort in baulich getrennte Teilbereiche eingebaut. Dieser Einbau darf nur unter Aufsicht von im Umgang mit Asbest geschultem Personal erfolgen, die Teilbereiche müssen danach vollständig abgedeckt werden. „Wir müssen als Gesellschaft für unsere Produkte, die wir verwenden, Verantwortung übernehmen. Jetzt renovieren wir alte Bauwerke oder reißen sie ab. Für diese Abfälle brauchen wir Lösungen - sichere, regionale und leistbare Entsorgungslösungen. Deponien sind der sicherste und beste Ort dafür, solange uns nichts Besseres zur Verfügung steht." Zusammengefasst: Die Deponie ist der umwelttechnisch beste Platz für nicht recyclingfähige Bauabfälle wie Asbest und Mineralwolle. Für Letztere fordert Prof. Pomberger zusätzlichen Deponieraum. Denn durch den gezielten Rückbau von Bauwerken fällt nun Mineralwolle getrennt an und soll – ähnliche wie Asbest – in getrennten Kompartimenten abgelagert werden.

Lückenlose Aufzeichnung
Johann Hierzer vom Fachverband der Bauindustrie der Wirtschaftskammer Steiermark ergänzt: „Im Zuge der Revitalisierungen von Gebäuden kommt es häufig vor, dass asbesthaltige Eternitplatten von Dächern bzw. von Fassaden abgetragen und entsorgt werden müssen. Von der Baustelle wird immer ein entsprechender Begleitschein, welcher die genaue Herkunft des Materials beinhaltet, ausgestellt und der Deponie durch den LKW-Fahrer übergeben. Somit besteht eine lückenlose Aufzeichnung über die Herkunft von asbesthaltigen Eternitplatten. Im Übrigen werden auch alle anderen Baurestmassen nach einem Rückbaukonzept abgetragen und entsprechend entsorgt bzw. auf ein genehmigtes Zwischenlager für ein späteres Recycling gebracht. Ein solches qualitätsgesichertes Recyclingmaterial wird dann wiederverwendet.“

1) Quelle: Statusbericht Abfallwirtschaft 2019 (BM für Nachhaltigkeit und Tourismus), Seite 95

Über den VOEB:
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Abfallwirtschaftsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 220 Mitgliedsunternehmen und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten Abfall- und Ressourcenwirtschaft. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter, entsorgt rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.

Über die Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der WKO:
Die Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der Wirtschaftskammer vertritt als gesetzliche Interessenvertretung österreichweit 5.766 Mitglieder. In der Steiermark vertritt die Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der WKO Steiermark 725 Mitglieder. Die Unternehmen der steirischen Entsorgungswirtschaft erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von 626 Mio. Euro, haben 3.102 Beschäftigte und ein jährliches Investitionsvolumen in der Höhe von 57 Mio. Euro.

Rückfragen:
Mag. Daisy Kroker - Geschäftsführerin VOEB
Tel.: (01) 713 02 53
E-Mail: kroker@voeb.at
Website: www.voeb.at

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