Österreichische Abfallwirtschaft reduziert Treibhausgasemissionen um 33%

Öffentlichkeitsarbeit,  Europa

Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) fordert ein europaweites Deponieverbot von Siedlungsabfällen. In Österreich trug diese Maßnahme maßgeblich dazu bei, die Treibhausgasemissionen in der Abfallwirtschaft um 1,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu reduzieren.

Wien, 23. Mai 2019 – In den vergangenen Jahren sind die Emissionswerte der österreichischen Abfallwirtschaft deutlich gesunken, nämlich von 4,3 Millionen im Jahr 1990 auf 2,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2017. Hauptgrund für diese erfreuliche Entwicklung war der Beschluss eines österreichweiten Deponieverbots, sowie umfassende Investitionen in technologische Erneuerungen der Abfallanlagen. Nun fordert der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ein EU-weites Deponieverbot von Siedlungsabfällen, hohe Umweltstandards für die Abfallwirtschaft aller EU-Länder und eine strenge Kontrolle der Umsetzung. VOEB Präsident Hans Roth: „Wir sind wirklich stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase zu leisten. Die Zahlen zeigen sehr deutlich, dass ein Deponieverbot und umfassende Investitionen in umweltschonende Entsorgungsanlagen zum gewünschten Erfolg führen. Es ist höchste Zeit, dass in ganz Europa ein ähnliches Deponieverbot durchgesetzt wird.“ Nur so können die Klimaziele erreicht werden. Die angeführten Zahlen stammen aus der aktuellen Treibhausgasbilanz vom Umweltbundesamt. 

1,4 Millionen Tonnen weniger Treibhausgase in der Abfallwirtschaft

Seit dem Jahr 1990 konnten die Treibhausgasemissionen der österreichischen Abfallwirtschaft um ein Drittel – nämlich 1,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent – reduziert werden. Diese Verbesserung ist unter anderem auf das Deponieverbot für biogenes Material zurückzuführen, das 2004 in Kraft getreten ist und bis 2009 flächendeckend in ganz Österreich umgesetzt wurde. Der biologische Abbau von Müll setzt Methan frei, welches einer der Hauptverursacher des anthropogenen Treibhauseffekts ist. Deponien gehören somit unter anderem zu den größten vom Menschen verursachten Methanquellen. „Wir sehen in der Beseitigung von Deponiegas ein erhebliches Potential für die Abfallwirtschaft. Unser gemeinsames Ziel muss sein, Deponierung nicht nur in Österreich, sondern in der ganzen EU zu verbieten“, so Roth. Für den Rückgang der Emissionswerte ist auch die verpflichtende (Vor)Behandlung von Abfällen gemäß Deponieverordnung und die Deponiegaserfassung verantwortlich.

Auf EU-Ebene gibt es also Verbesserungspotential: Deswegen wurden im März erste Schritte gesetzt, indem das Europäischen Parlament gegen eine Finanzierung von Deponien gestimmt hat. Damit sollen diese gestoppt werden. Roth: „Die aktuellen Entwicklungen sind zwar begrüßenswert, reichen jedoch nicht aus, um das Problem der Emissionen grundlegend zu lösen.

Die nachhaltige Lösung liegt hier in einem klaren EU-weiten Verbot von Deponien für Siedlungsabfälle und strengeren Auflagen für die europäische Abfallwirtschaft.“ Roth fordert, dass die österreichische Abfallpolitik auf europäischer Ebene fortgesetzt wird.

Österreichweite Emissionswerte seit 1990 um 4,6% gestiegen

Die allgemeinen Emissionswerte in Österreich sind laut Umweltbundesamt keinesfalls positiv ausgefallen. Seit 1990 haben sie sich um 4,6 Prozent klar erhöht und liegen 2017 bei 82,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2017 (1990: 78,7). Im Rahmen der EU-Klimaziele sollten die Emissionen jedoch jährlich gesenkt werden – 2017 war das zum ersten Mal in Österreich nicht der Fall. Während die Sektoren Gebäude (-35%), Abfallwirtschaft (-33%), und Landwirtschaft (-13%) ihre Treibhausgasemissionen reduzieren konnten, verzeichnen die Sektoren Verkehr (+72%), F-Gase (+32%) und Energie (+1) zum Teil deutlich höhere Werte als noch 1990.

THG-Emissionen in Österreich
Daten 1990-2017 (Datenstand Jänner 2019, Umweltbundesamt)

Mio. t Co2-Äquivalent                                      1990     2017     1990–2017
Energie & Industrie mit Emissionshandel     36,6      37,0         + 1,0 %
Verkehr (inkl. nationalem Flugverkehr)         13,8       23,7        + 71,8 %
Gebäude                                                          12,9         8,3         – 35,1 %
Landwirtschaft                                                  9,5         8,2         – 13,3 %
Abfallwirtschaft                                                 4,3         2,9          – 33,3 %
F-Gase (inkl. NF3)                                             1,7         2,2          + 31,6 %
Gesamte Treibhausgase                                78,7       82,3          + 4,6 %

Mehr Infos: Treibhausgas-Bilanz des Umweltbundesamtes
https://www.umweltbundesamt.at/news_190129/

Über den VOEB:

Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Entsorgungsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 220 Mitgliedsunternehmen und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten österreichischen Entsorgungsbetriebe. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter, entsorgt rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.

Rückfragen:
Mag. Daisy Kroker - Geschäftsführerin VOEB
Tel.: (01) 713 02 53
E-Mail: kroker(at)voeb.at
Website: www.voeb.at

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